Seit Jahren arbeitet die Alexander-von-Humboldt-Schule erfolgreich mit dem Prinzip der Schülermentoren, das darauf basiert, dass ältere Schüler jüngere bei bestimmten Aufgaben anleiten und betreuen.
Immer wieder gibt es Gelegenheiten, bei denen Schüler sich in der Rolle des Lehrenden bewähren müssen, wobei neben fachlicher Kompetenz auch pädagogisches Geschick gefordert ist, gilt es doch, einen Sachverhalt verständlich zu erklären und souverän auf die Fragen der „Kleinen“ einzugehen. So gab es beim „Experimentiertag“ für Schüler der umliegenden Grundschulen, zu dem rund 300 Viertklässler erschienen waren, neben den Scouts, die die Schüler während des Vormittags begleiteten, auch Acht- und Neuntklässler, die die Gäste an neun Forschungsstationen bei den Experimenten anleiteten und ihnen die Aufgaben erklärten. Die Scouts arbeiteten als Tandem und mussten ihre Gruppe zusammenhalten und dafür sorgen, dass man im Zeitplan blieb und die Entdeckerzertifikate abgestempelt wurden.
Wie gewohnt wartete auch diesmal ein vielfältiges Angebot an naturwissenschaftlichen und musischen Aktivitäten auf die quirligen Schüler der Grundschulen Aßlar, Dalheim, Hermannstein, Niedergirmes und Werdorf, die sich mit großem Eifer darauf einließen. In Physik ging es um „Unsichtbare Kräfte“ und „Elektrizität“. Im Chemieraum wurden mit Chromatogrammen Farben analysiert, man ging dem Geheimnis der Windel auf den Grund und erzielte schöne Farbeffekte mit Rotkohlsaft. Die Biologen luden zum Mikroskopieren ein und schulten die Sinneswahrnehmung der Gäste. Im durch Lichterketten und Kerzenschein sehr heimeligen „Recherche- und Informationszentrum“ waren bei Spielen wie „Activity“ und „Groß-Klein“ Deutschkenntnisse und Geschicklichkeit gefragt. Beim Fachbereich Kunst konnten die Grundschüler Bilderrahmen mit Kratztechnik verzieren, nachdem sie zuvor die Funktion des Rahmens als Mittel zur Hervorhebung erarbeitet hatten. Im Musikraum durften sie mit Cajons, Boomwhackers und Keyboards musizieren und hatten sichtlich Freude daran, schon nach kurzem Üben gemeinsam tolle Klangbilder zu erzeugen. Im PC-Raum waren strategisches Denken und Konzentration gefragt, während im Mittelpunkt des Angebots des Fachbereichs Mathematik geometrische Spielereien, Spiegelungen und mathematische Tricks standen. Bei den Geographen erprobten sich die munteren Gäste darin, am IPad ein Luftbild in eine Karte zu verwandeln.
„Es war beeindruckend, zu sehen, wieviel Verantwortungsgefühl und pädagogisches Geschick unsere Schüler im Umgang mit den Jüngeren gezeigt haben. Bei ihren Erklärungen sind sie von Mal zu Mal souveräner geworden“, lobte eine Lehrkraft am Ende des für alle Beteiligten gelungenen Vormittags. „Es war nicht immer einfach, die Gruppe zusammen zu halten, aber es hat mir Spaß gemacht, auf die Schüler einzugehen und ihnen meine Schule zu zeigen“, erklärte ein Schülerscout.