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„Als erstes gehen wir in die Biologie, da warten Mikroskope und Stereolupen auf euch“ – Achtklässlerin Cherin ist für einen Vormittag nicht mehr Schülerin der Alexander-von- Humboldt-Schule Aßlar, sondern eine von 29 Scouts, die beim „Experimentiertag“ für eine Gruppe von Viertklässlern verantwortlich sind.

Sie begleitet die jüngeren Schüler von Station zu Station und muss dafür sorgen, dass alle zusammenbleiben, der Zeitplan eingehalten wird und die Experimentierpässe mit Aufklebern versehen werden und nicht verloren gehen. Es ist nicht immer leicht, die quirligen Kinder bei der Stange zu halten.

Seit Jahren arbeitet die Alexander-von-Humboldt-Schule erfolgreich mit dem Prinzip der Schülermentoren, das darauf basiert, dass ältere Schüler jüngere bei bestimmten Aufgaben anleiten und betreuen. Immer wieder gibt es Gelegenheiten, bei denen Schüler sich in der Rolle des Lehrenden bewähren müssen und dabei nicht nur Kompetenz und  Verantwortungsbewusstsein entwickeln, sondern auch pädagogisches Geschick an den Tag legen müssen, gilt es doch, einen Sachverhalt verständlich zu erklären und souverän auf die Fragen der „Kleinen“ einzugehen. So gab es beim „Experimentiertag“ neben den Scouts auch an den Stationen gut vorbereitete Siebt- und Achtklässler, die die Gäste bei den Experimenten anleiteten und ihnen die Aufgaben erklärten.

Wie gewohnt wartete auch diesmal ein vielfältiges Angebot an naturwissenschaftlichen und musischen Aktivitäten auf die über 230 Schüler der Grundschulen Aßlar, Werdorf, Hermannstein, Niedergirmes und Wetzlar, die sich mit großem Eifer darauf einließen. In Physik ging es um Hebelgesetze und Magnetismus, in Chemie wurden mit Chromatogrammen Farben analysiert und schöne Farbeffekte mit Rotkohlsaft erzielt, während die Biologen zum Mikroskopieren einluden. Passend zu den chemischen Experimenten lauschten die Schüler im „Recherche- und Informationszentrum“ Geschichten rund ums Thema Chemie. Beim Fachbereich Kunst wurden mit Knicklichtern schöne Effekte erzielt, im Musikraum durften  die Gäste mit „Boomwhackers“ und Keyboards musizieren. Die Informatiker hatten Spiele am PC vorbereitet, bei denen es auf räumliches Vorstellungsvermögen, strategisches Denken und Konzentration ankam. Dies war auch bei der Lego-Robotik-Station gefragt, wo die Route eines Fahrzeugs programmiert werden musste. „Wie ist es möglich, durch eine Postkarte zu steigen?“ und „Wie funktioniert der Zahlentrick?“ –diesen und anderen kniffligen Fragen gingen die quirligen Gäste bei den Mathematikern nach, während sie bei den Geographen erfuhren, wie man vom Luftbild zur Karte gelangt. Auch für das leibliche Wohl war durch das Bistro bestens gesorgt.

„Es war beeindruckend, zu sehen, wieviel Verantwortungsgefühl und pädagogisches Geschick unsere Schüler im Umgang mit den Jüngeren gezeigt haben. Bei ihren Erklärungen sind sie von Mal zu Mal souveräner geworden“, lobte eine Lehrkraft am Ende des für alle Beteiligten gelungenen Vormittags. „Mir war es wichtig, auf jeden einzelnen Schüler in meiner Gruppe einzugehen und dafür zu sorgen, dass sie etwas mitnehmen. Das hat Spaß gemacht“, erklärte ein Schülerscout.